Samstag, 8. April 2017

Schneckennudeln für den süßen Zahn


In USA hat man einen sweet tooth. Bei uns ist man ein Süßer oder eine Süße.
Seit meiner Krebsdiagnose esse ich keine Süßigkeiten mehr. Ich habe mich intensiv mit dem Thema Ernährung beschäftigt und ich sage euch, es gibt so viel Widersprüchliches. Man muss seinen eigenen Weg und seine eigenen Wahrheiten finden.

Ob die Theorien zum Krebszellenstoffwechsel stimmen, kann ich nicht beurteilen. Zucker und Kohlenhydrate sollen mit ihrem Glucosestoffwechsel das Krebszellenwachstum anheizen. Die deutsche Krebsgesellschaft bestätigt diese Theorie nicht und empfiehlt eine gesunde, abwechslungsreiche, ausgewogene Kost mit gesunden Kohlenhydraten. Was nun?






Ganz ohne Süsses zu leben fällt mir sehr schwer. Von Zeit zu Zeit backe ich Kuchen, oder wie heute Hefeschnecken. Wir nennen Sie Schneckennudeln. Keine Ahnung, warum das Nudeln sein sollen. Ich finde aber den Begriff so toll. 






Ich habe Dinkelmehl 1050 genommen und es mit Süßlupinenmehl und Kichererbsenmehl vermischt. Die Anteile findet ihr im Rezept unten. Süßlupinen zeichnen sich durch einen hohen Proteingehalt aus. Man kann das Pulver auch in Smoothies oder Müslis mischen.


Als Süßungsmittel greife ich auf Birkenzucker zurück. Ich habe alles mögliche probiert, Birkenzucker schmeckt am besten, finde ich. Er hat einen sehr niedrigen glykämischen Index, erhöht somit den Blutzuckerspiegel nicht zu sehr. Allerdings reagiert er nicht mit Hefe. Deshalb habe ich drei Esslöffel normalen Zucker zur Hefe gegeben, damit der Teig aufgeht. Ich verzichte in meiner Ernährung weitgehend auf weißen Zucker. Unabhängig von speziellen Krebsdiäten, sind sich alle Ernährungsexperten einig, dass Zucker schädlich ist und für viele Zivilisationskrankheiten verantwortlich ist. Wenn man auf Zucker verzichtet, kann man nichts falsch machen, das ist sicher.


Rezept Hefeteig:

500 g Dinkelmehl 1050
50 g Süßlupinenmehl
50 g Kichererbsenmehl
75 g Birkenzucker
3 Essl weißen Zucker
1 Prise Salz
1 Ei
250 ml Milch (je nach Konsistenz des Teiges)
100 g flüssige Butter
30 g frische Hefe

Füllung:
Apfelmus nach Belieben
250 g gemahlene Haselnüsse
100 g Mohn
Mandelplättchen zum Bestreuen





Den Hefeteig stelle ich mit einem Vorteig her. Das Mehl in eine Rührschüssel geben, eine Mulde drücken. In die Mulde den Zucker geben. Die Hefe darauf bröseln und mit lauwarmer Milch übergießen. Ca. zwei Stunden an einem warmen Ort abgedeckt stehen lassen.
Die restlichen Zutaten dazugeben und mit der Küchenmaschine kräftig durchkneten.

Den Teig ausrollen, wenn möglich in eine rechteckähnliche Form. Den Apfelmus darauf verstreichen, Haselnüsse daraufstreuen. Da bei uns nicht alle Mohn mögen, habe ich die nur Hälfte der Fläche mit Mohn bestreut.
Den Teig längs aufrollen und in ca. 2-3 cm große Stücke schneiden. Auf das Backblech legen, mit Ei bestreichen und mit Mandelplättchen bestreuen.

Die Schneckennudeln bei 200 Grad C für ca 40 Minuten bei Umluft backen. Fertig sind sie, wenn sie goldbraun und leicht knusprig sind.

Am besten schmecken sie ganz frisch, aber auch nach einem Tag sind sie noch köstlich. Mit einer Tasse grüner Tee dazu, ist man im Kohlenhydrathimmel, glücklich dazu;-)


Enjoy and take care

Beate



Sonntag, 2. April 2017


Tänzelnd durch´s Leben


Kunst aus der Marilliac-Klinik
Dieses Bild hängt in der Luise von Marilliac Klinik in Bad Überkingen. Leider weiß ich nicht mehr über die Künstlerin, als ihren Namen. Viola. 
Es ist eine auf Brustkrebs spezialisierte Rehabilitationsklinik. Ich war letztes Jahr für drei Wochen zur Anschlussheilbehandlung nach meiner Chemotherapie. Dieses Bild hat mich sehr inspiriert. Leicht tänzelnde Frauen in ihrer vollen Weiblichkeit. Um sie herum Frauen mit Perücken, Glatzen oder sehr kurzem Haar. Mit oder ohne Brüsten, Prothesen und Operationsnarben.

Das Bild stärkte in mir den Willen meine Weiblichkeit zurückzuholen. Wieder als leicht tänzelnde Frau glücklich durchs Leben zu gehen. Ohne Angst und mit viel Optimismus und Lebensfreude. Jeden Tag "arbeite" ich daran.

Nach dieser Therapie muss ich erst mal wieder meine Energiequelle finden. Ich habe den Eindruck, dass es neue sind. Die "alten" funktionieren nicht mehr gut. Was konnte ich mich an meinem Garten freuen. So kraftlos wie ich bin, sehe ich nur die Arbeit, die ich nicht bewältigen kann. Lesen? Früher habe ich die Nächte durch gelesen. Nach einer Stunde bin ich erschöpft. 

Es sind die ganz einfachen Dinge:


  • Eine Tasse Kaffee trinken, sie schmecken und bei mir behalten
  • Sport, Bewegung, Walken in netter Gesellschaft
  • gute Gespräche
  • die Schönheit der Natur
  • mit meiner Familie zusammen sein
  • gesundes, leckeres Essen

Was ist deine Energiequelle?

Take care

Beate
















Samstag, 25. März 2017

Ist es zu scharf, bist du zu schwach

Wovon rede ich? 
Von Brunnenkresse. Sie schmeckt sehr würzig und ein bisschen scharf. Sie wächst bei uns in einem kleinen Bach. Während der Saison von Januar bis Mai kann man sie ernten. Sie wächst zwar das ganze Jahr über, die optimale Wassertemperatur ist sieben Grad für sie. Sie schmeckt vor der Blüte am besten.








Die Brunnenkresse (auch Bachkresse genannt) ist eine Sumpf- bzw. Wasserpflanze und der neue Superstar unter den Grüngemüsen. Sie hat eine hohe Nährstoffdichte und enthält überdurchschnittlich viele antioxidative Stoffe, die sich in unserem Körper gründlich um die freie Radikale kümmern. Sie wächst in sauberen, fließenden Gewässern, wird aber auch von Gärtnereien produziert und ist in ausgewählten Bio-Läden erhältlich. Auch online kann das Wundergemüse bestellt werden. Das habe ich allerdings noch nicht ausprobiert, denn ich ernte ja sehr analog bei uns im Bach.








Brunnenkresse wirkt antibiotisch, antibakteriell und somit auch entzündungshemmend. Neben wichtigen Vitaminen, Eisen, Folsäure und Kalzium enthält das Kreuzblütlergewächs auch Senföle. Diese geben den herben und scharfen Geschmack. Die Brunnenkresse regt den Stoffwechsel an, vertreibt Frühjahrsmüdigkeit und soll sogar Krebszellen hemmen können.

Die Brunnenkresse wird als Gemüse und Heilkraut verwendet. Kein Wunder, denn die Brunnenkresse ist noch vor dem Grünkohl, das Gemüse mit dem höchsten ORAC-Wert.



Was ist der ORAC-Wert?

ORAC steht für Oxygen Radikal Absorption Capacitiy. Die Messmethode wurde erst 2005 in den USA entwickelt.
Der Wert ermittelt die antioxidative Fähigkeit von Nahrungsmitteln und seine Fähigkeit, freie Radikale zu neutralisieren. Die Brunnenkresse trägt die Goldmedaille! Sie ist auf Platz 1.




Bachkresse als Salat mit Granantapfelkernen, Cashews, getrockneten Physalis und Ziegenfrischkäse




Wie baue ich sie in meine Ernährung ein?



  • Ganz eindeutig eignet sie sich natürlich für Salate. Ein Yoghurt-Dressing nimmt ihr die Schärfe und schmeckt sehr lecker. 
  • Ich habe ein Cashew-Kokos-Pesto gerührt, das schmeckt allerdings etwas bitter. Ich esse es als Gewürz für Sandwiches oder auch zum Rührei.
  • Ein Rezept von meiner Oma ist sehr lecker und einfach. Etwas Speck mit Zwiebeln in einer Pfanne andünsten. Das Ganze in einen leckeren schwäbischen Kartoffelsalat unterheben, Kresse untermischen und fertig! Das schmeckt sehr köstlich. Da ich mich annähernd vegetarisch ernähre, ersetze ich den Speck durch Pilze. Austernpilze eignen sich wunderbar als Speckersatz. 
  • grüne Smoothies wirken wie Gesundheitsbooster. Kresse wertet jeden auf. Allerdings kann ich sie nicht jeden Tag trinken.


Seit ich weiß, dass Kresse so krebsgesund ist, probiere ich ständig neue Rezepte. Ich werde euch berichten und bald ein Smoothie-Rezept posten.



Take care

Beate










Freitag, 3. März 2017

Weiterleben. Jetzt. Sofort.

An jedem Morgen kann man die Entscheidung für sein Leben treffen. Wer möchte ich heute sein? 
Ich habe die Wahl. Immer. Und wenn einem der Himmel auf den Kopf fällt. 

Der ist mir vor stark einem Jahr auf den Kopf gefallen. Mein Leben war toll und ich war mir dessen bewußt. Gut, ich war sehr eingespannt, privat und beruflich. Aber alles war so, wie ich es wollte. Ich habe meinen runden Geburtstag mit einem großen Fest gefeiert. Family and Friends. Alle waren da, die mich auf meinem Lebensweg begleiten und lieben. Ein halbes Jahr später bekam ich die Diagnose Brustkrebs.
Operationen und Chemotherapie bestimmten in den letzten Monaten meine Tage. Es war hart. Eine Zeit voller  Ängste, Schmerzen, Zweifel und Zukunftsangst. Aber auch eine Zeit voller Fürsorge und Liebe.


Nach der ersten Chemo



Jeden Tag habe ich mich für das Leben entschieden. Die Therapien sind vorbei, ich bin wieder gesund und ich habe wieder angefangen zu arbeiten und meinen Alltag aufgenommen. Ihr glaubt gar nicht, wie schön es war, die erste Arbeitswoche geschafft zu haben und Wochenende zu haben. 
Doch kann man nach so einem Einschnitt einfach weitermachen wie vorher?
NEIN. Man muss einige Dinge ändern.


Wie soll ich also weiterleben?

Das möchte ich mich euch herausfinden, denn jetzt kommt das Leben erst recht. Her mit dem schönen Leben! Allem voran: life over fear! Ich möchte die Lebensfreude über die Angst stellen und jeden Tag genießen. Mit gutem, gesunden Essen, Wohnen, Reisen, Weisheiten und überhaupt allem Schönen. Kommt ihr mit mir auf die Reise in ein noch schöneres Leben?


Take care

Beate